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Drogen-MPU 

Nachfolgend finden Sie Informationen über die Medizinisch – Psychologische Untersuchung (MPU) aufgrund von Drogen. Außerdem finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen. 

Wann wird eine MPU wegen Drogen angeordnet?

Eine MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) kann wegen Drogenkonsum angeordnet werden, wenn eine Person im Straßenverkehr unter dem Einfluss von Drogen erwischt wird oder wenn es Hinweise auf regelmäßigen oder missbräuchlichen Drogenkonsum gibt. Die genauen Umstände und Voraussetzungen für die Anordnung einer MPU können von Land zu Land oder sogar von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein, da Verkehrsrecht und Straßenverkehrsordnung in vielen Ländern unterschiedlich geregelt sind.

Typische Gründe, aus denen eine MPU wegen Drogenkonsum angeordnet werden kann, sind:

  1. Fahrt unter Drogeneinfluss: Wenn jemand beim Führen eines Fahrzeugs unter dem Einfluss von illegalen Drogen oder verschreibungspflichtigen Medikamenten erwischt wird, kann dies zu einer Anordnung einer MPU führen.
  2. Auffälliges Verhalten im Straßenverkehr: Wenn ein Fahrer aufgrund seines Verhaltens im Straßenverkehr den Verdacht auf Drogenkonsum weckt, kann dies zu einer MPU führen. Dies könnte beispielsweise auffälliges Fahrverhalten, unsicheres Fahren oder andere Verkehrsverstöße umfassen.
  3. Strafrechtliche Verurteilung: In einigen Ländern kann eine strafrechtliche Verurteilung im Zusammenhang mit Drogen (z. B. Drogenbesitz oder Drogenhandel) dazu führen, dass eine MPU angeordnet wird.
  4. Auffälliges Verhalten außerhalb des Straßenverkehrs: Ein auffälliges Verhalten, das auf einen missbräuchlichen Drogenkonsum hinweist, kann ebenfalls zur Anordnung einer MPU führen. Dies könnte Drogenmissbrauch im privaten Umfeld oder am Arbeitsplatz sein.

Die genauen Bedingungen und Anforderungen für eine MPU wegen Drogenkonsum variieren je nach Rechtsprechung. Wenn eine MPU angeordnet wird, muss die betroffene Person die Prüfung bestehen, um ihre Fahrberechtigung wiederzuerlangen. Die genauen Anforderungen und Konsequenzen im Falle des Nichtbestehens der MPU können ebenfalls variieren. Es ist wichtig, sich an einen Anwalt oder eine offizielle Stelle für Verkehrsangelegenheiten zu wenden, um die spezifischen Regeln und Verfahren in Ihrer Region zu erfahren.

Ausnahmefall Cannabis

Anders als bei harten Drogen, führt allein der Konsum von Cannabis nicht dazu, dass die Fahreignung sofort entzogen wird. 

Das Bundesverwaltungsgericht am 11.04.2019 geurteilt, dass bei gelegentlichen Konsumenten von Cannabis, die erstmals im Straßenverkehr auffällig wurden, die Fahrerlaubnisbehörde nicht grundsätzlich von fehlender Fahreignung ausgehen dürfe. Der Führerschein darf somit nicht unmittelbar entzogen werden. Die Fahrerlaubnisbehörde hat aber nach Ermessen über die Einholung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung zu entscheiden.

In der Realität passiert es häufig, dass eine MPU erst einige Monate nach dem Delikt angeordnet wird. Bei Fahrten über 1 ng/ml aktives THC muss eine MPU angeordnet werden. Empfehlung: Starten Sie am besten direkt nach dem Delikt mit einem Abstinenzprogramm, auch wenn Sie noch keine Aufforderung für eine MPU haben. 

Sind Abstinenznachweise bei einer Drogen-MPU Pflicht?

Ja! Diese sind für ein positives Gutachten unbedingt erforderlich. Sie können die Nachweise entweder durch Urinscreenings oder durch Haaranalysen erbringen. Näheres zu den Abstinenznachweisen erfahren Sie hier. Es sind mindestens 6 Monate erforderlich, bei Drogenmissbrauch sind es 15 Monate nach den neuen Kriterien in der Fahrerlaubnisbegutachtung (4. Auflage). Das hängt vom jeweiligen Einzelfall und der Ausprägung des Konsums ab. Bei fortgeschrittener Drogenproblematik oder Abhängigkeit, ist mindestens ein Jahr erforderlich. Bei Drogengefährdung wie etwa ein gelegentlicher Cannabiskonsum sind 6 Monate meist ausreichend.  

Auf welche Gutachterfragen sollte ich mich bei einer MPU wegen Drogen vorbereiten?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) im Zusammenhang mit Drogenmissbrauch hat das Ziel, die Fahreignung einer Person sicherzustellen, die in der Vergangenheit Drogenkonsumprobleme hatte. Bei der Vorbereitung auf eine MPU im Zusammenhang mit Drogenmissbrauch sollten Sie sich auf folgende psychologische Fragen vorbereiten:

  1. Drogenkonsumgeschichte: Sie werden wahrscheinlich nach Ihrer Drogenkonsumgeschichte gefragt, einschließlich der Art und Menge der konsumierten Drogen, der Dauer des Konsums und der Gründe für den Konsum.
  2. Abstinenznachweis: Sie müssen nachweisen, dass Sie seit einer gewissen Zeit abstinent sind. Fragen zur Abstinenz und den Strategien, die Sie verwendet haben, um abstinent zu bleiben, könnten gestellt werden.
  3. Verhaltensänderungen: Sie könnten nach den Veränderungen in Ihrem Verhalten und Ihrer Einstellung gegenüber Drogen seit Beginn Ihrer Abstinenz gefragt werden.
  4. Umgang mit Risikosituationen: Erwartet wird, dass Sie beschreiben, wie Sie in Situationen umgehen, in denen Sie früher Drogen konsumiert haben könnten.
  5. Unterstützungssystem: Fragen zum Vorhandensein eines Unterstützungssystems, beispielsweise durch Selbsthilfegruppen oder professionelle Hilfe, könnten gestellt werden.
  6. Verantwortungsbewusstsein: Es ist wichtig zu betonen, dass Sie die Verantwortung für Ihr Handeln übernommen haben und die negativen Folgen Ihres Drogenmissbrauchs verstehen.
  7. Zukünftige Pläne: Sie könnten nach Ihren zukünftigen Plänen und Zielen gefragt werden, einschließlich Ihrer Bereitschaft, die Fahreignung wiederzuerlangen.
  8. Ressourcen und Bewältigungsstrategien: Fragen zur Bewältigung von Stress und zur Vermeidung von Rückfällen könnten gestellt werden.
  9. Selbstreflexion: Vorbereiten Sie sich darauf, über Ihre persönliche Entwicklung und Selbstreflexion im Zusammenhang mit Ihrem Drogenmissbrauch zu sprechen.
  10. Psychologische Tests: Je nach den Anforderungen der MPU können psychologische Tests durchgeführt werden, um die psychische Verfassung und die Eignung zur Wiederaufnahme des Fahrens zu bewerten.

Es ist wichtig, ehrlich und offen auf diese Fragen zu antworten und zu zeigen, dass Sie sich mit den psychologischen Aspekten Ihres Drogenmissbrauchs auseinandergesetzt haben und sich auf eine verantwortungsvolle Teilnahme am Straßenverkehr vorbereiten. Eine gründliche Vorbereitung und gegebenenfalls professionelle Hilfe können Ihnen bei der erfolgreichen Durchführung der MPU helfen.

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